Westfalenblatt 17.02.2025

Regionalwettbewerb OWL in der Wissenswerkstadt – auch Steinhagener Jugendliche fahren bald zum Landeswettbewerb

Jugend forscht: Schüler zeigen Grips und Ausdauer

von Volker Hagemann und Kerstin Sewöster

STEINHAGEN/BIELEFELD Jubel bei Schülern, Eltern und Lehrern des Steinhagener Gymnasiums: Im Wettbewerb „Jugend forscht“ hat das SteinGy am Samstag einen ersten und einen dritten Platz erreicht. Damit geht der Steinhagener Nachwuchs demnächst auch beim Landesentscheid an den Start.

Zu den beiden Teilnehmer-Teams des Steinhagener Gymnasiums gehören Erik Rützler, Ben Hustert, Julian Haberecht und Julian (von links). FOTO: Andreas Frerkes

Mikroplastik, essbare Batterien, Löwenzahn zur Wundheilung – findige Schüler haben sich in den vergangenen Monaten eines Problems ihrer Wahl angenommen, Lösungen gesucht und gefunden. Die Jugend hat’s drauf, das wurde einmal mehr deutlich beim Wettbewerb der Forscher. Neben den 30 ausgezeichneten Schülerbeiträgen aus Biologie, Technik, Chemie, Arbeitswelt, Physik und Mathematik gab es einen weiteren Gewinner: die Wissenswerkstadt, die außerschulische MINT-Förderung der Stadt Bielefeld an der Wilhelmstraße, in der erstmals „Jugend forscht“ stattfand. Der wichtige Wettbewerb, der seit 60 Jahren veranstaltet wird, hat damit seinen Platz in OWL nicht mehr in Herford, sondern in Bielefeld.

Die Teilnehmer kamen aus ganz Ostwestfalen-Lippe, zwei der 30 Teams besuchen das SteinGy. Seit mittlerweile 20 Jahren betreut Physiklehrer, MINT- und SteinGy-Digital-Koordinator Andreas Frerkes die Projektteams in dem Wettbewerb. Und jedes Mal freut er sich mit seinen Schülerinnen und Schülern über das Tüfteln, Entwickeln, ihren Ideenreichtum – und natürlich über die Erfolge.

So wie jetzt: „Das Projekt ‘VTOL – Versorgung in schwer erreichbaren Gebieten’ hat einen 1. Preis im Fachbereich Technik erhalten. Damit hat sich das Team (Julian Haberecht, Ben Hustert und Julian Haarmann) für den Landeswettbewerb in Leverkusen qualifiziert“, berichtet Frerkes. Wie berichtet, verbindet das von den Schülern entwickelte Flugzeug die Vorteile einer Drohne und eines Flugzeugs miteinander, um Medikamente schneller in entlegene Gegenden zu bringen oder sie auch in der Stadt (unabhängig von Staus) zu transportieren. VTOL steht für „Vertical TakeOff and Landing“. Der Senkrechtstarter wird über Propeller in die Höhe und wieder an den Boden gebracht, aber auch der Abwurf der Ladung ist möglich.

„Darüber hinaus freut sich das Team ‘Bau von Modellraketenmotoren’ (bestehend aus Erik Rützler und Julian Haberecht) über einen 3. Preis ebenfalls im Fachbereich Technik und den Sonderpreis ‘c´t: Computertechnik’.“

„Die Jury hat das fundierte Fachwissen, die inhaltliche Tiefe und die gute Präsentation gelobt. Jungforscher, Eltern und ich sind überglücklich über diesen Erfolg, der nur durch die tolle Teamleistung aller Beteiligten möglich war“, betont Andreas Frerkes.

Weitere acht Teams besuchen Schulen in Bielefeld: das Brackweder Gymnasium (ein Beitrag), das Ratsgymnasium mit zwei Beiträgen sowie die Marienschule der Ursulinen. Das Gymnasium in Schildesche schickte fünf Teams in den Wettbewerb – und brachte auch zwei Erstplatzierte bei den über 15-Jährigen hervor.

Noah Krüger und Julius Rüdiger haben sich zum Beispiel eines drängenden Umweltproblems angenommen: Kann das seltene Lithium, wichtiger Bestandteil in Akkus, ersetzt werden? Die beiden 15-Jährigen sagen ja und fühlen sich durch ihre Experimente mit Natrium als Ersatzstoff bestätigt. „Lithium ist knapp und teuer mit einem Anteil von 0,006 Prozent an der Erdkruste“, erklärt Julius Rüdiger. Natrium dagegen sei das sechsthäufigste Element mit einem Anteil von 2,36 Prozent.

Anfang April geht es für sie weiter beim Landeswettbewerb in Leverkusen und Essen. Mit dabei sind dann auch Felix Gross (18) und Fiete Kloppenborg, ebenfalls Marienschüler, mit ihrem KI-Schachbrett und Falk Wannhof vom Evangelisch Stiftischen Gymnasium Gütersloh. Der 16-Jährige bekommt den ersten Preis für seine Forschung über die Wirkung von Löwenzahn-Extrakt auf die Wundheilung. Einen markentauglichen Namen hat er schon: „Löwenöl“.

Zu den Erstplatzierten im Wettbewerb „Jugend forscht – junior“ zählen außerdem Lilou Augustin (13) aus Steinhagen, Muhammed Abdulkiyim (11) aus Enger und Luke Nötzel (11) aus Halle mit ihrem Projekt „Zimmerbrunnen zur Entspannung“. Die drei Schüler sind in der Ravensberger Erfinderwerkstatt in Halle aktiv.

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