Haller Kreisblatt 20.02.2025
Die Musik- und Tanzgruppen treten gleich zweimal vor ausverkauftem Haus auf und wandeln auf den Spuren des “Greatest Showman”. Ein Entertainer wird mit einem visuellen Spektakel besonders geehrt.
Gymnasiasten überzeugen mit Pailletten-Pop-Parade
von Birgit Nolte
STEINHAGEN Michael Jackson ist für viele der unbestrittene „King of Pop“. Diese Meinung teilen auf jeden Fall die Steinhagener Gymnasiasten. Keine Songs tauchten häufiger in der „Greatest Pop-Show“ auf als die des 2009 verstorbenen US-Sängers. Mit einem speziellen visuellen Spektakel wurde allerdings ein anderer Entertainer gefeiert.

Monatelang hatten sich die Musik- und Tanzgruppen des Gymnasiums auf ihre großen Auftritte vorbereitet. Besonders mit der Songauswahl machte es sich der Nachwuchs nicht leicht. Schließlich sollten bei der „Greatest Pop-Show“ auch die größten Hits der vergangenen Jahrzehnte gespielt werden. Nach zwei ausverkauften Abenden in der Aula des Schulzentrums lautet die Bilanz: Gut gemacht! Das Publikum erkannte die Stücke in der Regel nach ein paar Takten, klatschte und sang mit Vergnügen mit.
Bei diesen ganz besonderen zwei Konzerten spielte aber nicht nur der Inhalt eine Rolle, sondern auch die Form. Bei den Gastgebern war Glamour und Glitzer angesagt. Die Lehrerschaft verwandelte sich in eine funkelnde Pailletten-Parade. In Anlehnung an das erfolgreiche Spielfilm-Musical „The Greatest Showman“ traten die Moderatoren Andreas Frerkes und Thomas Kuhn sogar in Zirkusdirektor-Verkleidungen auf, was den beiden bestens aufgelegten Pädagogen ganz offensichtlich einen riesigen Spaß machte.
Dieser Funke der guten Laune sprang in Nullkommanichts aufs Publikum über. Zumal alle Akteure sich musikalisch mächtig ins Zeug legten. So schreckten die „Swing Kids“, bei denen Schulleiter Stefan Binder für den richtigen Takt sorgte, auch vor Herausforderungen wie „Bohemian Rhapsody“ nicht zurück. Es sollte nicht der einzige Queen-Song bleiben. Bei „We will rock you“ wandelte Daniel Butenko auf Brian Mays Spuren und glänzte mit einem mehr als soliden Solo.
Der Gitarrist im quietschgelben Satinhemd war nicht nur einer von rund 15 ehemaligen Schülern, die extra zur „Greatest Pop-Show“ an ihre Schule zurückgekehrt waren. Er spielt auch in der Band „Nina and the Beavers“ mit. Deren Frontsängerin Nina Bie-ber, die ebenfalls vor ein paar Jahren das Abitur am Steinhagener Gymnasium machte, war natürlich ebenfalls dabei. Besonders mit dem geschmeidigen Mashup von „Smooth Operator“ von Sade, „Smooth Criminal“ von Michael Jackson und „Smooth“ von Santana punkteten Band, Swing Kids und Chor beim Publikum.
Nina Bieber hatte bereits zuvor beim Auftritt des Oberstufenchors „Voice Vibes“ mitgesungen. Unter der Leitung von Beate Sehlhoff begeisterten die Sängerinnen, die teilweise auch wie ihr Idol gekleidet waren, mit „Man in the mirror“ von Michael Jackson, positiver Ausstrahlung und tollen Stimmen. Auch die Instrumentalversionen von „I’ll be there“ oder „Thriller“ rissen die Gäste in der ausverkauften Aula des Gymnasiums von den Stühlen.
Dass die Gymnasiasten aber nicht nur Pop können, stellten sie mit „Welcome to the jungle“ von der Hardrockband „Guns ’n’ Roses“ unter Beweis. Auch wenn bei diesem Song das Solo des legendären Gitarristen Slash wohlweislich übersprungen wurde.

Dass die Gymnasiasten es auch tänzerisch draufhaben, zeigten gleich mehrere Gruppen. Die Klasse 6 d wirbelte gekonnt nach eigener Choreographie vor der Bühne zu „Let’s get it started“ von den Black Eyed Peas herum, die von Schülern geleitete Mini-Tanz-AG zeigte tolle Tanzschritte, und wie unterhaltsam rhythmische Sportgymnastik sein kann, unterstrich Miriam Kuhrs, die zu „Shallow“ von Lady Gaga und Bradley Cooper ihr Band anmutig durch die Luft flattern ließ.
Der visuelle Höhepunkt des Abends blieb einem Musiker vorbehalten, der bis dahin noch gar nicht zu hören war. „Er ist einer der größten Entertainer der letzten 20 Jahre“, kündigte Andreas Frerkes ein Medley mit den größten Hits von Robbie Williams an. Zu „Angels“ und „Let me entertain you“ verwandelte Haus-Pyrotechniker Timo Drewitz die Aula mit einer Laser-Show in einen Palast der bunten Farben.
Das große Finale allerdings gehörte einer der beliebtesten und meist unterschätzten Gruppen überhaupt: Zu den Klängen von „Dancing Queen“ von Abba schickte das Gymnasium sein begeistertes Publikum auf den Heimweg.